Express-S-Bahn über Ismaning zum Flughafen

Pressemeldung vom VCD Baden-Württemberg vom 09.04.2008:
VCD fordert Güterzugumfahrung für Offenburg

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat die von der Deutschen Bahn AG vorgelegten Trassenplanungen mit einer viergleisigen Durchfahrung von Offenburg als unbefriedigend kritisiert.
Die von der Stadt bevorzugte Tunnellösung betrachtet der VCD als viel zu teuer. Um den Lärmschutzbedürfnissen der Anwohner gerecht zu werden, fordert der VCD eine Umplanung der Rheintalbahn mit einer zweigleisigen Umfahrung von Offenburg für Güterzüge. (...)

Dies gilt genauso in München für den vorgeschlagenen Bahntunnel im Verlauf der S8 zwischen Daglfing und Johanneskirchen. Auf den vorhandenen Gleisen gibt es genügend Kapazität für zusätzliche Angebote, wenn man dort die Güterzüge aussperrt. Dafür müsste eine Bahn gebaut werden zwischen dem Heizkraftwerk Oberföhring und Haar.

Es gibt aus Zeiten der Deutschen Reichsbahn einen Bahndamm vom Abzweig Nordost nach Feldkirchen; dieser läuft abseits der Bebauung, ist allerdings unter Naturschutz gestellt. Ähnliche Probleme gab es bei der Anlage des Rbf München Nord in den Achtziger Jahren: in den vierzig Jahren seit der Auffüllung des Baugrundes hatten sich dort Biotope gebildet, die man nach Meinung der Naturschützer nicht antasten durfte. Und vor zehn Jahren ist der Weiterbau der Tram vom Effnerplatz nach St.Emmeram an ähnlichen Argumenten (Biotope im Gleiskörper) stecken geblieben. Jetzt wollen die Stadtwerke das Projekt neu anpacken, wahrscheinlich um davon abzulenken, dass mit den anderen Trambahnprojekten - außer der Linie 23 (Kasernentram) - nichts vorangeht.
Westlich von Feldkirchen erreicht der Bahndamm die Mühldorfer Strecke und stellt deshalb - neu - die Möglichkeit her, dass Güterzüge aus Mühldorf ohne Kopfmachen am Ostbahnhof oder Fahrt über den Südring den Rangierbahnhof München Nord erreichen können.
Die Neubaustrecke sollte dann durch die Prärie zwischen Messegelände und Feldkirchen östlich an Salmdorf vorbei nach Süden verlaufen und von Westen kommend in den Bahnhof Haar einmünden.
Die U2 sollte von Messestadt Ost in beiden Richtungen an diese Neubaustrecke angebunden werden, einerseits für eine regelmässige Verlängerung nach Haar (passend zum 20-Min.-Grundtakt der S-Bahn), andererseits für Sonderverkehre zum Flughafen bei Großmessen von internationaler Bedeutung (Bauma, electronica usw.). Richtung Flughafen müssten Zweisystemfahrzeuge eingesetzt werden analog Hamburg - Stade, für die kurze Strecke nach Haar hingegen kann man U-Bahn-Technik nachrüsten (Stromschiene, Signalsystem) oder aber ein separates (einzelnes) Gleis für die U-Bahn bauen.
Vom Heizkraftwerk Oberföhring auf dem Alten Bahndamm nach Feldkirchen und weiter nach Haar

Beachtenswert ist auch, dass der Münchner CSU-Stadtrat Dr.Georg Kronawitter in seinem Internetauftritt darauf hinweist, dass es sich bei der Strecke Ismaning - Flughafen um eine großzügig trassierte, zweigleisige Neubaustrecke handelt, die noch viel mehr Verkehr aufnehmen kann und auch wesentlich höhere Geschwindigkeiten zulässt.

Alternative zur geplanten 2.S-Bahn-Stammstrecke

Wolfgang Fischer, 81541 München (April 2008) wf@wrfm.de